Was Du über Motorradjacken wissen solltest

Was beachten beim Kauf einer Motorradjacke

FAQ Motorradjacken – Alles, was du wissen musst

Motorradfahren ist mehr als nur ein Hobby – es ist Freiheit, Abenteuer und ein Lebensgefühl. Doch egal, ob du auf der Landstraße oder der Autobahn unterwegs bist, die richtige Motorradjacke ist entscheidend für Sicherheit, Komfort und Stil. In dieser FAQ beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um Motorradjacken und geben dir tiefgehende, technische Einblicke.

1. Welche Arten von Motorradjacken gibt es?

Motorradjacken unterscheiden sich vor allem in Material, Einsatzbereich und Schutztechnik. Die gängigsten Typen sind:

Textiljacken:
Hergestellt aus hochwertigen synthetischen Materialien wie Cordura oder Polyester, oft mit wasserdichten Membranen. Sie sind leicht, flexibel und oft modular aufgebaut. Perfekt für Tourenfahrer, die Komfort, Belüftung und Wetterbeständigkeit schätzen.

Lederjacken:
Das klassische Material für Motorradfahrer. Leder ist extrem abriebfest, langlebig und bietet bei Stürzen einen hervorragenden Schutz. Moderne Lederjacken kombinieren Schutz und Bewegungsfreiheit durch Stretchzonen und Protektorentaschen.

Hybridjacken:
Kombination aus Leder und Textilmaterialien, um die Vorteile beider Welten zu verbinden: maximale Sicherheit an kritischen Stellen und Komfort an flexiblen Bereichen.

Spezialjacken:
Für Rennstreckenfahrer oder Offroad-Enthusiasten gibt es extrem leichte, aerodynamische oder stark belüftete Varianten, die auf maximale Performance und Schutz bei hohen Geschwindigkeiten ausgelegt sind.

2. Warum ist der Materialmix bei Motorradjacken entscheidend?

Eine Motorradjacke muss unterschiedliche Anforderungen gleichzeitig erfüllen:

  • Sturzbereiche: Arme, Schultern und Rücken müssen maximale Abriebfestigkeit bieten. Dementsprechend gibt es hier häufig Materialverstärkungen, die genau diese Bereiche schützen.

  • Bewegungszonen: Ellbogen, Achseln und Taille brauchen flexible Materialien für volle Bewegungsfreiheit. Hier wird häufig mit Stretcheinsätzen gearbeitet.

  • Klimatische Anpassung: Belüftung und Membranen regulieren die Temperatur, damit du weder schwitzt noch frierst. Neben der Membran gibt es zusätzliche Belüftungs- und Entlüftungseinsätze.

Hochwertige Jacken sind deshalb zonal aufgebaut: Dort, wo Abriebfestigkeit zählt, wird robustes Leder oder entsprechende Faser eingesetzt, während Bewegungszonen elastische Einsätze oder Mesh-Materialien haben. So wird Sicherheit mit Komfort kombiniert.

3. Welche Protektoren sind wichtig?

Protektoren sind das Herzstück der Sicherheit. Hochwertige Jacken verfügen über Protektoren an:

  • Schultern: Standardmäßig CE-zertifiziert, oft aus viskoelastischem Schaum oder Hartplastik.

  • Ellbogen: Extrapolsterung oder Protektoren schützen vor Prellungen und Abrieb.

  • Rücken: Ein Rückenprotektor kann den Unterschied zwischen leichter Verletzung und schweren Schäden machen.

Tipp: Protektoren alleine schützen nicht vollständig. Die Kombination aus stabilem Außenmaterial und zertifizierten Protektoren ist entscheidend. Billige Jacken ohne geprüfte CE-Protektoren bieten oft nur optische Sicherheit. Was die verschiedenen Begriffe wie CE-Zertifizierung und Abriebschutz bedeuten, kannst Du in diesem Beitrag nachlesen.

4. Wie finde ich die richtige Größe?

Die Passform ist entscheidend für Sicherheit und Komfort. Motorradjacken sollten:

  • Eng anliegen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.

  • Ärmel und Rücken lang genug sein, damit Protektoren richtig sitzen.

  • Möglichst anpassbar sein durch Klettverschlüsse, Reißverschlüsse oder elastische Einsätze.

Ein Tipp: Viele Hersteller bieten Größentabellen basierend auf Körpermaßen an. Vor dem Kauf messen und die Tabelle genau prüfen – falsche Größe kann im Ernstfall gefährlich sein. Aber Achtung! Jede Jacke sollte vor dem Kauf im Ladenlokal getestet werden. Idealerweise mit der Bekleidung, die Du auch während einer Motorradfahrt trägst.

5. Welche Belüftungssysteme sind sinnvoll?

Motorradfahren im Sommer kann extrem heiß werden. Moderne Jacken haben daher:

  • Reißverschlüsse und Lüftungsklappen: Lassen Luft gezielt durchströmen.

  • Mesh-Einsätze: fördern die Luftzirkulation an Achseln, Rücken und Brust.

  • Abnehmbares Innenfutter: Auch für kühlere Tage, um Temperaturunterschiede auszugleichen.

Die richtige Belüftung verhindert Hitzestau, steigert den Komfort und reduziert Ermüdung auf langen Touren.

6. Sind wasserdichte Jacken wirklich wasserdicht?

Nicht jede Motorradjacke mit der Bezeichnung „wasserdicht“ ist komplett wasserdicht.

Wasserdichte Jacken haben meist:

  • Membran: Hält Wasser draußen, lässt aber Schweiß nach außen entweichen.

  • Abgedeckte Reißverschlüsse verhindern, dass Wasser eindringt.

  • Nahtversiegelung: Schützt Nähte vor Durchfeuchtung.

Für lange Touren bei Regen lohnt sich eine Jacke mit entsprechender Membran. Zusätzlich solltest Du auch eine Regenjacke verwenden, da Wasser die Eigenschaft besitzt, bei Fahrtwind zu fließen und mit Sicherheit den unliebsamen Weg an Deinen Körper findet. Das ist übrigens kein Grund zur Reklamation und wird von Hersteller zu Hersteller entsprechend behandelt.

7. Wie pflegt man Motorradjacken richtig?

Eine gute Pflege verlängert die Lebensdauer und die Schutzwirkung:

  • Lederjacken: Mit Lederfett oder Pflegecreme behandeln, um das Material geschmeidig zu halten.

  • Textiljacken: Schonend waschen, Membran separat behandeln, nicht im Trockner trocknen.

  • Protektoren: Vor dem Waschen herausnehmen.

Regelmäßige Pflege sorgt dafür, dass Jacke und Protektoren auch nach Jahren noch zuverlässig schützen.

8. Welche Sicherheitsstandards sollte eine Motorradjacke erfüllen?

Achte auf die CE-Kennzeichnung, die europäischen Sicherheitsstandards entspricht:

  • EN 1621-1: Protektoren für Schulter und Ellbogen.

  • EN 1621-2: Rückenprotektoren.

  • EN 13595: Abrieb- und Reißfestigkeit von Jacken.

Nur geprüfte Materialien und Protektoren garantieren echten Schutz. Alles andere ist optisch eher ein Lifestyle-Feature als Sicherheit.

9. Wie kombiniert man Stil und Sicherheit?

Motorradjacken müssen nicht klobig oder langweilig sein. Moderne Hersteller bieten:

  • Schlanke Passformen, die eng anliegen.

  • Kombination von Leder, Textil und Stretch für Dynamik und Komfort.

  • Farb- und Designvarianten: Von klassischem Schwarz über knallige Farben bis hin zu reflektierenden Elementen für Sichtbarkeit.

So bleibt die Jacke stylish, ohne die Sicherheit zu vernachlässigen. Einige Hersteller bieten zu Ihren Jacken auch Thermo-Jacken an. Diese können beispielsweise unabhängig von der Außenjacke getragen werden und dienen gleichzeitig als modisches Accessoire.

10. Wie viel sollte man für eine hochwertige Motorradjacke ausgeben?

Die Investition lohnt sich: Eine gute Jacke kostet in der Regel zwischen 300 und 800 Euro, je nach Material, Protektoren und Ausstattung. Billige Alternativen unter 150 Euro bieten selten CE-zertifizierte Protektoren oder langlebige Materialien. Egal wie viel Du ausgeben wirst, die gesetzliche Garantie greift immer.

Denk daran: Deine Jacke kann im Ernstfall Leben retten – ein Grund, nicht am falschen Ende zu sparen.

11. Tipps für den Kauf

  1. Anprobieren ist Pflicht: Beweglichkeit prüfen, Protektoren fühlen, Luftstrom testen. Im Zweifelsfall professionell beraten lassen.

  2. Zukunftssicher investieren: Aufrüstbare Protektoren und modulare Innenfutter sind ein Plus.

  3. Sicherheitsstandards checken: CE-Kennzeichen, Abriebfestigkeit und Nähte.

  4. Wetterbedingungen berücksichtigen: Membran, Belüftung, herausnehmbares Futter.

  5. Marken vergleichen: Namenhafte und etablierte Hersteller bieten Motorradjacken in unterschiedlichsten Qualitätsformen an.

12. Fazit

Die Wahl der richtigen Motorradjacke ist weit mehr als eine Frage des Looks. Sie ist ein entscheidender Faktor für deine Sicherheit, deinen Komfort und dein Fahrvergnügen. Hochwertige Materialien, geprüfte Protektoren, perfekte Passform und smarte Belüftungssysteme sind die Basis für ein sorgenfreies Fahrerlebnis.

Investiere in Qualität – dein Rücken, deine Schultern und deine Freiheit auf der Straße werden es dir danken.

Quellen:

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